Die Anforderungen an industrielle Markierprozesse steigen kontinuierlich: Immer kleinere Bauteile, empfindlichere Materialien und höhere Qualitätsstandards fordern Technologien, die nicht nur präzise, sondern auch schonend und effizient arbeiten. In genau diesen Bereichen bietet der UV-Laser eine leistungsstarke Lösung.
Die sogenannte „kalte“ Laserbeschriftung mit ultraviolettem Licht eröffnet ganz neue Möglichkeiten in der industriellen Materialbearbeitung – vor allem dort, wo herkömmliche Lasersysteme an ihre Grenzen stoßen.
Doch was genau ist ein UV-Laser? Wie funktioniert diese Technologie? Und warum wird sie in Branchen wie der Elektronikfertigung, Medizintechnik oder Verpackungsindustrie immer beliebter?
Der Begriff „UV-Laser“ beschreibt ein Lasersystem, das mit ultraviolettem Licht im Bereich von 355 Nanometern (nm) arbeitet – also mit einer Wellenlänge, die deutlich kürzer ist als bei den gängigen CO₂- oder Faserlasern. Diese kurze Wellenlänge sorgt für eine besonders hohe Photonenenergie, was die Grundlage für den einzigartigen Effekt der Kaltbearbeitung bildet.
UV-Laser basieren meist auf einem sogenannten frequenzverdreifachten Festkörperlaser. Das bedeutet, dass ein Infrarotlaser (z. B. ein Nd:YVO₄ mit 1064 nm) durch nichtlineare Kristalle in zwei Schritten auf 355 nm konvertiert wird:
Das Ergebnis ist ein stabiler, hochfokussierbarer Laserstrahl mit außergewöhnlicher Präzision – ideal für Markierprozesse auf sensiblen oder fein strukturierten Oberflächen.
Der entscheidende Unterschied zu anderen Lasertypen liegt im Wirkprinzip: Während CO₂- und Faserlaser ihre Markierungen durch thermische Effekte (z. B. Anlassen, Abtragen oder Schmelzen) erzeugen, arbeitet der UV-Laser überwiegend auf photochemischer Basis. Das heißt: Die UV-Strahlung hat so viel Energie, dass sie Molekülbindungen direkt aufbrechen kann – ohne das Material großflächig zu erhitzen.
Dieser sogenannte Kaltprozess bietet entscheidende Vorteile:
Diese Eigenschaften machen UV-Laser besonders interessant für Anwendungen, bei denen thermische Einflüsse unbedingt zu vermeiden sind – etwa bei dünnwandigen Kunststoffen, medizinischen Einwegartikeln, mikroelektronischen Bauteilen oder transparenten Materialien wie Glas.
Ein typisches UV-Markiersystem – wie der JustMark OSU von JustLaser – besteht aus mehreren funktionalen Komponenten, die nahtlos zusammenarbeiten:
Gerade bei offenen Systemlösungen – wie dem JustMark OSU – ist die Flexibilität in der Anwendung ein zentrales Merkmal. Die Systeme lassen sich problemlos in bestehende Fertigungsprozesse integrieren oder als Stand-Alone-Lösungen nutzen. Durch die offene Architektur können auch größere Bauteile bearbeitet und spezielle Automatisierungslösungen umgesetzt werden.
UV-Laser zeichnen sich durch besonders feine Bearbeitungseigenschaften aus. Die wichtigsten technischen Kennzahlen im Überblick:
Merkmal |
Typischer Wert |
Wellenlänge |
355 nm (UV-Spektrum) |
Pulsdauer |
5–15 ns (Nanosekunden) |
Strahlqualität (M²) |
< 1.5 (nahe Beugungsgrenze) |
Spotdurchmesser |
ca. 10–50 µm (abhängig von Linse und Setup) |
Markiergeschwindigkeit |
bis zu 10.000 mm/s (je nach Material) |
Materialabtrag |
photochemisch, minimal |
Typische Kühlung |
Luftgekühlt (bis ca. 5–8 W) |
Die Kombination aus kurzer Wellenlänge, hoher Energiedichte und geringem thermischem Einfluss ermöglicht hochpräzise, dauerhafte und kontrastreiche Markierungen – und das auf einer Vielzahl von Materialien.
Industrielle Anwendungen profitieren gleich mehrfach von den besonderen Eigenschaften eines UV-Lasers. Vor allem in sensiblen oder sicherheitsrelevanten Bereichen bieten sich enorme Vorteile:
Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit, auch komplexe oder mehrschichtige Oberflächen zu bearbeiten. So lassen sich etwa Deckschichten selektiv entfernen, um kontrastreiche Darstellungen im Tag-Nacht-Design (z. B. bei Bedienelementen im Auto) zu realisieren – ohne die darunterliegenden Schichten zu beschädigen.
UV-Laser sind aus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken – insbesondere dort, wo höchste Präzision auf sensible Materialien trifft. Typische Einsatzbereiche sind:
Dank der Vielseitigkeit in der Materialbearbeitung und der Qualität der Ergebnisse ist der UV-Laser heute ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen industriellen Fertigung.
UV-Laser bieten genau das, was moderne Industrieprozesse benötigen: Präzision, Materialschonung und Flexibilität. Durch die photochemische Wirkweise eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Markierung und Mikrostrukturierung – insbesondere bei Anwendungen, bei denen thermische Prozesse zu Qualitätsverlusten führen würden.
Mit dem JustMark OSU UV-Laser stellt JustLaser ein System zur Verfügung, das diese Vorteile konsequent in die industrielle Praxis überträgt – modular, leistungsstark und ideal für alle, die höchste Ansprüche an Qualität und Prozesssicherheit stellen.