Die Anlassbeschriftung ist eine spezielle Technik der Laserbeschriftung, die sich durch ihre schonende Materialbearbeitung und ihre herausragende Haltbarkeit auszeichnet. Anstatt Material abzutragen oder zu gravieren, wird die Oberfläche punktgenau erhitzt, wodurch ein dauerhafter Farbkontrast entsteht. Diese Methode ist besonders in Branchen gefragt, in denen höchste Präzision, Korrosionsbeständigkeit und Materialintegrität gefordert sind.
Bei der Anlassbeschriftung wird die Oberfläche des Metalls mit einem Laserstrahl lokal erhitzt. Entscheidend dabei ist, dass die Temperatur so gesteuert wird, dass es nicht zum Schmelzen oder Verdampfen kommt. Stattdessen findet eine kontrollierte Oxidation oder Gefügeveränderung in der obersten Schicht des Werkstoffs statt.
Das Ergebnis ist eine Farbänderung, die durch Interferenz-Effekte und die Veränderung der Oxidschichtdicke entsteht. Je nach Temperaturbereich können unterschiedliche Farben erzeugt werden:
Die Tiefe dieser Schicht beträgt meist nur wenige Mikrometer, sodass die Materialoberfläche absolut glatt bleibt.
1. Lokale Erwärmung:
Der Laserstrahl erhitzt die Metalloberfläche punktgenau auf Temperaturen zwischen 200 °C und 500 °C, abhängig von gewünschter Farbe und Material.
2. Bildung einer Oxidschicht:
Durch die Hitze reagiert das Metall mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Es bildet sich eine dünne, transparente Oxidschicht, deren Dicke im Nanometerbereich liegt.
3. Lichtinterferenz:
Die Dicke dieser Oxidschicht bestimmt, welche Lichtwellen reflektiert oder absorbiert werden. Dadurch entstehen die sichtbaren Farbänderungen (ähnlich wie bei Anlauffarben an erhitztem Edelstahl).
4. Keine Oberflächenbeschädigung:
Anders als bei Gravur oder Tiefenmarkierung bleibt die Oberfläche vollständig intakt, es gibt keine Risse oder Vertiefungen.
5. Dauerhafte Stabilität:
Da die Oxidschicht fest mit dem Metall verbunden ist, ist die Markierung abriebfest, korrosionsbeständig und resistent gegen viele Chemikalien.
Die Anlassbeschriftung findet vor allem bei Metallen Anwendung, die durch Oxidation eine stabile Schutzschicht ausbilden können – insbesondere Edelstahl und Titan. Häufige Einsatzfelder sind:
Für eine qualitativ hochwertige Anlassbeschriftung wird in der Regel ein Faserlaser mit präzise einstellbaren Parametern verwendet. Entscheidend sind:
Je nach gewünschtem Farbton und Materialzusammensetzung können Laserleistung, Bearbeitungsgeschwindigkeit und Linienführung angepasst werden.
Im Unterschied zur Gravur oder Tiefenbeschriftung wird bei der Anlassbeschriftung kein Material entfernt. Das macht sie besonders geeignet für Anwendungen, bei denen die Oberflächenstruktur erhalten bleiben muss.
Im Vergleich zur Lasergravur ist die Anlassbeschriftung meist langsamer, bietet jedoch eine höhere Beständigkeit gegen Korrosion und chemische Belastung. Zudem entstehen keine Vertiefungen, in denen sich Schmutz oder Bakterien ansammeln könnten – ein entscheidender Vorteil für Branchen mit strengen Hygienestandards.
Die Anlassbeschriftung ist eine präzise, materialschonende und äußerst beständige Kennzeichnungsmethode, die vor allem in hochsensiblen Industriebereichen unverzichtbar ist. Mit moderner Lasertechnologie lassen sich selbst kleinste Strukturen gestochen scharf darstellen – ganz ohne die Oberfläche zu beschädigen.
Ob Medizintechnik, Luftfahrt oder Lebensmittelindustrie: Diese Methode bietet maximale Langlebigkeit und Lesbarkeit bei gleichzeitigem Schutz der Materialeigenschaften.